Heidenheimer Zeitung: Finanzen: In der Krise aktiv werden

Lieferengpässe und rasant steigende Rohstoff- und Energiepreise machen vielen Firmen zu schaffen. Wie die Verantwortlichen strategisch gegensteuern können, darüber spricht Falkensteg Partner Tillmann Peeters mit Redakteur Thomas Luther in der Heidenheimer Zeitung. Den Link zum kompletten Artikel finden Sie [hier](https://www.hz.de/wirtschaft/wirtschaft-ueberregional/in-der-krise-aktiv-werden-65974639.html).

Liquidität planen, Forderungen reinholen, Preise erhöhen – obwohl die meisten Maßnahmen banal klingen, ist die hakt es in der Umsetzung. Peeters resümiert: „Wichtig ist es, sich den Ernst der aktuellen Situation bewusst zu machen, sein Mindset zu ändern und dann tatsächlich aktiv zu werden, um Gespräche zu führen anstatt zuzuwarten.“

  1. Schritt: Das A und O ist hier eine vorausschauende Finanzplanung. „Damit sollte man nicht erst anfangen, wenn das Geld knapp wird“, sagt Peeters. Zudem rät der Berater: „Eine Liquiditätsplanung für die kommenden drei Monate machen.“ Dabei sollen die Unternehmer von konservativen Annahmen ausgehen: „Die Kunden zahlen später als vereinbart, gleichzeitig werden eigene Verbindlichkeiten pünktlich beglichen.“ Optimal sei eine 12- bis 18-Monatsplanung, die dann laufend an die aktuelle Situation angepasst wird.

  2. Schritt: Die Geldgeber dürften in der nächsten Zeit immer verhaltener bei der Kreditvergabe vorgehen. „Daher sollten die Verantwortlichen in den Betrieben anfangen, sich mit alternativen, Asset-basierten Finanzierungsquellen zu beschäftigen“, sagt Peeters. Etwa Leasing, Factoring, Finetrading (Lagerbestand vorzufinanzieren) oder vorhandene Immobilien und Maschinen beleihen.

  3. Schritt: Die gestiegenen Kosten an Kunden weiterzureichen. Bei den Kundengesprächen ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. „Viele Unternehmen tun sich schwer damit, nach Jahren mit einer guten Geschäftsbeziehung, vielleicht schon zum zweiten oder dritten Mal in diesem Jahr über höhere Preise sprechen zu müssen“, meint Peeters. Jeder Tag, der untätig vergeht, kostet Geld. Eine faire Möglichkeit für beide Seiten ist Peeters zufolge Kontrakte mit variablen Preisen. So müsse nicht immer wieder nachverhandelt werden. Wer die Verhandlungen scheut, könne einen Berater damit beauftragen. „Der ist hinterher wieder weg, sodass das Verhältnis zwischen den eigentlichen Vertragsparteien keinen großen Schaden nimmt.“

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