Wirtschaftswoche: Autozulieferer: Die Lage ist ein Tick besser - Margenschwäche bleibt

Der Mix aus Antriebswechsel, Corona-Lockdowns, Lieferengpässen und steigenden Energiepreisen macht der Automobilindustrie zu schaffen.

Vielfach ist vom „perfekten Sturm“ die Rede, der sich über den Zulieferern zusammenbraut. Jochen Wierz, Falkensteg Partner und Automotive Experte, sieht im WirtschaftsWoche-Interview mit Redakteurin Svenja Gelowicz die Situation entspannter. Entwarnung gibt er dennoch nicht: „Die Lage bei den mittelständischen Zulieferern ist mittlerweile einen Tick besser als in den vergangenen Jahren. Es ist vergleichbar mit einem Patienten, der auf einem niedrigen Niveau stabilisiert ist, aber weiterhin auf der Intensivstation liegt.“

Für fast alle Zulieferer seien die niedrigeren Abrufzahlen der Kunden ein Problem gewesen. „Eine weitere Herausforderung verbinde einen Großteil der mittelständischen Zulieferer seit Längerem – die Margenschwäche. Während sich der Umsatz dem Vor-Corona-Niveau annähere, sehe man bei den Margen keine Entlastung“, so Wierz.

Der Automobilexperte berichtet weiter, dass zuletzt auch Autobauer und große Zulieferer kleinere Unternehmen unterstützt hätten: So hätten viele sogenannte Energieteuerungszuschläge gezahlt, manche Zulieferer hätten Preiserhöhungen durchsetzen können. Wierz: „Das hat teils pragmatisch und kurzfristig funktioniert und es waren echte Liquiditätshilfen. Hätte es die nicht gegeben, dann wäre das ehrlicherweise ein existenzielles Problem für manche Unternehmen geworden“.

Dennoch gab es seit 2018 fast 180 Insolvenzen von Zulieferern (Umsatz über 10 Mio. Euro). Rund 100 davon wurden innerhalb eines Asset-Deals gerettet, aber auch fast 40 mussten den Betrieb einstellen. Von den 31 Unternehmen, die im vergangenen Jahr einen Insolvenzantrag stellten, fand sich bislang nur für jedes vierte eine Lösung. Und je länger das Verfahren dauert, desto schwieriger wird die Rettung, sagen Experten.

Auch Volker Boehm, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht bei Schultze & Braun, sieht wieder mehr Licht am Horizont: „Die Autoindustrie und viele der Zulieferer sind überraschend gut durch die aneinander gereihten Krisen gekommen.“ Allerdings erfordere es viel Managementkapazität und enorme Investitionen, um das Bestandsgeschäft mit den alten Produkten fortzuführen und zugleich in neue Technik zu investieren.

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