5-nach-12 | FINANCE-Insolvenz-Report Q4 / 2019
Großinsolvenzen treffen Metallindustrie hart | Anzahl der Großinsolvenzen steigt im Jahr 2019 deutlich wie lange nicht mehr.
Zudem gab es im vierten Quartal mit dem Stahlunternehmen Hoesch Schwerter Profile nur eine einzige Pleite eines Unternehmens mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro – das ist unterdurchschnittlich wenig, in den ersten drei Quartalen lag der Schnitt bei sieben. Stattdessen traf die Insolvenzwelle Firmen mit einem Umsatz zwischen 50 und 100 Millionen Euro. Elf Unternehmen und damit mehr als doppelt so viele wie im dritten Quartal haben im vierten Quartal einen Insolvenzantrag gestellt.
Bemerkenswert: Von den fünf größten Pleiten des vierten Quartals 2019 stammen drei aus der Metallindustrie. Neben Hoesch Schwerter Profile, mit 102 Millionen Euro Umsatz und 412 Mitarbeitern in die Regelinsolvenz gegangen, traf es auch den Metalltechniker Schlemmer, ein Portfoliounternehmen des PE-Investors 3i. Die Aschheimer, die mit 431 Mitarbeitern zuletzt einen Umsatz von 79 Millionen Euro erwirtschafteten, wählten ebenfalls die Regelinsolvenz. Dritter im Bunde ist der bayerische Blech- und Stahlproduzent Bader mit 40 Mitarbeitern und 78 Millionen Euro Umsatz. Dieser Mittelständler durchläuft die Restrukturierung im Rahmen einer vorläufigen Eigenverwaltung.
Zu den Gründen, warum insbesondere die Metallindustrie zuletzt so arg gebeutelt hat, führt FalkenSteg-Partner Johannes Neumann-Cosel im ausführlichen Interview aus.
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