Die Eigenverwaltung bietet Insolvenzschuldnern die Möglichkeit ihr Unternehmen selbstständig in der Insolvenz zu sanieren, die bewährte Geschäftsführung bleibt dabei im Amt. Sie wird dabei von einem in Insolvenzsachen erfahrenen Interimsmanager von FalkenSteg als CRO oder Generalbevollmächtigter unterstützt. Die Eigenverwaltung kann dabei grundsätzlich in zwei Formen unterschieden werden:

Eigenverwaltung nach § 270b InsO:
Das Unternehmen wird durch den Schuldner eigenständig fortgeführt. Im eröffneten Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung übernimmt dieser die Funktion des (vorläufigen) Insolvenzverwalters unter Aufsicht eines (vorläufigen) Sachwalters. Die Kontinuität der Geschäftsführung und das Fehlen eines fremden Insolvenzverwalters entfalten eine positive Signalwirkung im Markt. Durch das Zusammenwirken der bestehenden Geschäftsführung und der FalkenSteg Insolvenzexpertise wird die Effizienz der eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen erhöht.

Schutzschirmverfahren nach § 270d InsO:
Analog zur Eigenverwaltung nach § 270b InsO wird der Betrieb durch den Schuldner fortgeführt. Grundvoraussetzung für die Beantragung eines Schutzschirmverfahrens ist jedoch, dass lediglich die drohende Zahlungsunfähigkeit nach § 18 InsO besteht. Im Rahmen der Eigenverwaltung nach § 270d InsO soll ein Insolvenzplan erstellt werden, der das Ziel verfolgt, den Rechtsträger zu erhalten und die Möglichkeit einer operativen sowie finanziellen Restrukturierung eröffnet.

Im Rahmen von Eigenverwaltungen fallen verschiedene Aufgaben bei der Fortführung des Unternehmens an. Zusätzlich zur operativen Führung des Unternehmens müssen im Eigenverwaltungsverfahren unterschiedlichste insolvenzspezifische Maßnahmen umgesetzt werden. Dies führt zu zusätzlichem Arbeitsaufwand im Unternehmen.

In einer ohnehin schon angespannten betrieblichen Situation kann dies schnell zu Überlastungen der Mitarbeiter führen. FalkenSteg unterstützt Sie in verschiedenen Verfahrensarten. Ob in der Eigenverwaltung nach § 270b InsO oder während eines Schutzschirmverfahrens nach § 270d InsO. So werden die Personellen-Ressourcen des Unternehmens maximal effizient eingesetzt und der zusätzliche Aufwand, bedingt durch die Insolvenz minimiert.

Wir helfen Ihnen, die komplexen insolvenzrechtlichen Anforderungen zu verstehen und die daraus resultierenden Implikationen in Ihre täglichen Unternehmensprozesse zu integrieren, z.B. bei Bestell- und Freigabeprozessen oder der Abgrenzung von betriebsnotwendigen Ausgaben.

Ergänzend dazu übernehmen wir die Kommunikation mit allen relevanten Stakeholdern, wie Lieferanten, Kunden, Sachwalter und dem Insolvenzgericht für insolvenzspezifische Sachverhalte.

Dem Insolvenzantrag in der Eigenverwaltung bzw. der Bescheinigung im Schutzschirmverfahren kommt eine besondere Bedeutung zu.
Im Schutzschirmverfahren geht aus dieser hervor, dass lediglich eine drohende Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung vorliegt und die angestrebte Sanierung nicht aussichtslos ist.

Im Zuge der Antragsstellung ist im Schutzschirmverfahren der Sachwalter zu wählen, welcher die Sanierungsbemühungen des Schuldners überwacht. Neben der Überwachung nimmt dieser auch Forderungsanmeldungen entgegen und richtet die Insolvenztabelle ein. Im Schutzschirmverfahren kann der Sachwalter durch das Unternehmen selbst ausgesucht werden, er muss lediglich über die nötige insolvenzrechtliche Kompetenz verfügen. Im Eigenverwaltungsverfahren besteht dieser Vorteil nicht, das Unternehmen kann zwar einen Sachwalter vorschlagen, die Entscheidungshoheit liegt aber beim zuständigen Gericht.

Wir unterstützen Sie bei der Vorbereitung des Insolvenzantrags und Erstellung der Bescheinigung für die Eigenverwaltung im Rahmen des Schutzschirmverfahrens nach § 270d InsO. Ebenso verhandeln wir für Sie über den Insolvenzantrag vor dem Insolvenzgericht und unterstützen Sie bei der Auswahl eines geeigneten Sachwalters. Die insolvenzrechtliche Kompetenz des Unternehmens wird in der Regel durch einen von FalkenSteg gestellten Generalbevollmächtigten dokumentiert. Dieser plant, strukturiert und steuert das Insolvenzverfahren für die im Amt bleibende Geschäftsführung.

In Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Geschäftsführung werden im Insolvenzplan die Sanierungsmaßnahmen beschrieben, um die Krise erfolgreich hinter sich zu lassen. Der Insolvenzplan ist den Gläubigern vorzulegen und von diesen mehrheitlich zu akzeptieren.

Der Insolvenzplan ermöglicht eine vom Regelverfahren abweichende Art der Verwertung, Verteilung, Haftung und Verfahrensabwicklung. Ferner dient er dazu, die für die Beteiligten beste Lösung unabhängig von den starren Vorschriften des Regelverfahrens zu finden und verbindlich festzulegen. Die Verwertung der Insolvenzmasse, die Erlösverteilung an die Gläubiger und die Verfahrensabwicklung sowie Haftung des Schuldners nach Beendigung des Insolvenzverfahrens können in einem Insolvenzplan abweichend von den Vorschriften der Insolvenzordnung festgelegt werden.

Im Schutzschirmverfahren nach §270d InsO ist der Insolvenzplan grundsätzlich innerhalb von drei Monaten vorzulegen. Auf Antrag kann diese Frist verlängert werden.

Wir erstellen in Zusammenarbeit mit Ihnen den Insolvenzplan und die dafür notwendige integrierte Unternehmensplanung. Ferner steuern wir den Prozess der Gläubigergruppenbildung und suchen den Kontakt zu den wesentlichen Gläubigern, um eine breite Zustimmung zu erhalten. Die Verfahrensabwicklung wie z.B. die Kommunikation mit dem Gericht, Vorlage von Planungen und Planüberwachungsphase zählt ebenso zu unseren Leistungen.