Restructuring
Begleitung in der Eigenverwaltung | Betriebsfortführung | Liquiditätsplanung
Die deutsche Krankenhauslandschaft befindet sich im Umbruch. Der erfolgreiche Turnaround eines Grund- und Regelversorgers zeigt, wie Kliniken sich anpassen können. Nach Verlusten und Insolvenz kehrte dieses Krankenhaus durch radikale Restrukturierung und Spezialisierung zur Fachklinik in die Gewinnzone zurück. In einer Branche, in der 78 Prozent der Kliniken rote Zahlen schreiben, sicherte es so seine Zukunft und die meisten Arbeitsplätze. Dieser Fall demonstriert, wie Krankenhäuser trotz schwieriger Bedingungen eine Transformation bewältigen und sich neu erfinden können.
Die Probleme sind vielfältig: Steigende Personalkosten bei gleichzeitigem Fachkräftemangel belasten die Budgets erheblich. Inflationsbedingt höhere Sachkosten verschärfen zusätzlich die finanzielle Situation. Der Rückgang der Fallzahlen nach der COVID-19-Pandemie führt zu geringeren Einnahmen. Verzögerungen bei der Umsetzung der Krankenhausreform schaffen Unsicherheit, während der Investitionsstau aufgrund unzureichender Förderung durch die Bundesländer dringend notwendige Modernisierungen verhindert.
In diesem herausfordernden Umfeld gelang es unserem Beratungsteam, ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 170 Betten und 47 Prozent Auslastung erfolgreich zu restrukturieren. Die Ausgangslage war mehr als kritisch: Fünf Jahre in Folge negative Betriebsergebnisse zeichneten ein besorgniserregendes Bild. Unter den Rahmenbedingungen der geplanten Krankenhausreform war keine positive Prognose erkennbar. Die Lage zwischen zwei Metropolregionen mit starker Konkurrenz durch Maximalversorger verschärfte die Situation zusätzlich. Liquiditätsengpässe, die bisher durch Gesellschafterbeiträge ausgeglichen wurden, zeigten die akute finanzielle Notlage.
Nach prägnanter Analyse der Optionen – Turnaround, Schutzschirmverfahren, Eigenverwaltung oder Regelinsolvenz – wurde ein Schutzschirmverfahren als optimale Lösung identifiziert. Ausschlaggebend waren die damit verbundenen Möglichkeiten zur Beendigung von ungünstigen arbeitsrechtlichen Verpflichtungen oder unrentablen Verträgen, die Erzielung eines substanziellen Schuldenschnitts und die Sicherung der Betriebsfortführung mit Unterstützung des Insolvenzgeldes. Vorteilhaft bei einem Schutzschirmverfahren ist es ebenso, dass die Leitung weiterhin ihre Funktionen fortführen und im Gegensatz zur Regelinsolvenz die Transformation weiterhin gestalten kann. Ziel war es, das Krankenhaus in seinen Leistungsbereichen so anzupassen, dass eine wirtschaftlich tragfähige Fortführung möglich wurde, ohne die medizinische Versorgung der Region zu gefährden.
Die Restrukturierung erfolgte über einen Zeitraum von sechs Monaten in vier parallel bearbeiteten Handlungsfeldern: Liquiditätsmaßnahmen, Kostenreduktion, Stabilisierung des Umsatzes und strukturelle Transformation.
Entscheidend für den Erfolg waren drei Kernkompetenzen unseres Teams: persönlicher Einsatz, unternehmerisches Geschick und weitsichtiges Handeln. Der persönliche Einsatz zeigte sich in der aktiven Mitarbeit bei täglichen Arbeitsabläufen in kritischen Situationen. Unser Team übernahm temporär Funktionen in Warenannahme, Rechnungsstellung und Personalabrechnung, um die Funktionsfähigkeit wichtiger Hintergrundfunktionen sicherzustellen.
Wir verstehen uns als Unternehmer und sind mit Krisen vertraut. So können wir zielsicher und geschickt den Betrieb in einer angespannten Phase sichern. Wir nehmen die langfristigen Ziele in den Blick und achten darauf, dass bei den kurzfristigen Maßnahmen auch ein bleibender Effekt besteht. Uns ist es wichtig, bei der Umsetzung mitzuwirken und nicht nur beratend tätig zu sein.
Die wirtschaftliche Lage für Krankenhäuser wird in den nächsten Jahren angespannt bleiben. Die Krankenhausreform wird kurzfristig die Liquiditätssituation vieler Häuser nicht verbessern. Besonders kleinere Grund- und Regelversorger werden sich transformieren müssen, um wirtschaftlich zu überleben. Unsere Erfahrungen zeigen jedoch, dass auch in diesem schwierigen Umfeld erfolgreiche Restrukturierungen möglich sind. Entscheidend sind dabei eine realistische Einschätzung der Ausgangslage, ein tiefgreifender Ansatz, der alle Bereiche des Krankenhauses einbezieht, die konsequente Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen, eine offene Kommunikation mit allen Stakeholdern und die Bereitschaft zu wegweisenden strukturellen Veränderungen.
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Corporate Finance
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Privater Investor aus dem Pflegeumfeld