TextilWirtschaft: Modeinsolvenzen haben sich verdreifacht
Groß, aber gefährdet: 2023 sind in der deutschen Modebranche 33 umsatzstarke Unternehmen in die Insolvenz geschlittert – dreimal so viele wie im Vorjahr.
Über alle Betriebsgrößen hinweg sind die Zahlen erstmals seit 2020 wieder stark auf 160 Fälle (+57 %) gestiegen. Auch in der Textilbranche (+60 %). Falkensteg-Partner Sebastian Wilde und TW-Redakteur Bert Rösch haben die Pleitezahlen analysiert und geben einen Ausblick für 2024. Den gesamten Artikel lesen Sie in der Textilwirtschaft 2023 dreimal so viele Mode-Großinsolvenzen wie im Vorjahr (€).
Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr fällt beim Falkensteg-Partner Wilde verhalten pessimistisch aus: "Die grundsätzlich verhaltene Umsatzbasis 2023 wird sich mit einem weiteren Anstieg in der Insolvenzstatistik niederschlagen", sagt der Falkensteg-Partner. Er geht davon aus, dass sich die Zahl der Mode-Großinsolvenzen von zuletzt 33 auf mehr als 40 Fälle erhöht. Eine Insolvenzwelle sei aber nicht zu erwarten.
Die Aussichten für die Modebranche sehen eher düster aus. Wilde nennt dafür drei Gründe: "Erstens ist auch für 2024 keine Entspannung bei den Finanzierungskosten zu erwarten, insbesondere aufgrund der negativen Brancheneinschätzung. Zweitens werde die Kauflaune der Konsumenten nur mit angezogener Handbremse zurückkehren und somit den Einzelhandel weiter stark belasten. Auch wenn die Inflation weiter zurückgehe, bleibe die Verunsicherung der Verbraucher unverändert groß: "Sie sparen bei allen Ausgaben, die nicht dem täglichen Konsum dienen. Sie kaufen weniger Kleidung, verschieben Investitionen in die eigenen vier Wände und halten ihr Geld zusammen", befürchtet Wilde.