M&K: Manche Kliniken müssen ihre Berechtigung hinterfragen

Lange Zeit galten Deutschlands Krankenhäuser als krisenfest. Das ist vorbei.

Allein in diesem Halbjahr 2025 mussten 16 Kliniken Insolvenz anmelden. Viele Versorger schränken ihre Leistungen ein. Kostensteigerungen, Personalmangel und der politische Wille, weniger, dafür aber effizientere Häuser, prägen die Situation. Tillmann Peeters und Mathias Leon Schneider, die derzeit das St. Marien-Hospital in Friesoythe sanieren, sprachen mit Bernd Waßmann vom Fachmagazin Management & Krankenhaus über den Spagat zwischen knappen Ressourcen und einem breiten Leistungsanspruch. Den kompletten Artikel finden Sie hier auf Seite 2 Manche Kliniken müssen ihre Berechtigung hinterfragen.

Vier Learnings aus dem Interview:
Konzentration, Kooperation und Spezialisierung sind unausweichlich
Krankenhäuser müssen sich auf ihre Stärken konzentrieren und Leistungen regional koordinieren. „Bauchladenkliniken“ mit breitem, aber wenig effizientem Angebot haben ausgedient. Spezialisierung und Zusammenarbeit verbessern die Versorgungsqualität und sichern wirtschaftliche Fallzahlen.

Effizienzsteigerung und Digitalisierung sind Schlüssel zur Zukunft
Ineffiziente Prozesse und mangelnde Digitalisierung behindern die Entwicklung. Investitionen in IT und die Automatisierung administrativer Abläufe sind dringend notwendig, um Personal zu entlasten und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Bürokratieabbau und neue Aufgabenverteilung
Das medizinische Personal wendet bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit für Bürokratie auf. Digitalisierung, Standardisierung und die Einführung von Assistenzberufen können hier Abhilfe schaffen und hochqualifizierte Fachkräfte entlasten.

Strategisches, regionales Denken überwindet Kooperationsängste
Die Zukunft liegt in der Entwicklung regionaler Gesamtversorgungskonzepte. Kliniken sollten trägerübergreifend zusammenarbeiten – etwa durch gemeinsame IT-Netzwerke, Ausbildungszentren oder Personalpools. Nur so lässt sich die Gesundheitsversorgung langfristig sichern.