Der Gemeinnütziger Verein für Senioreneinrichtungen Herdecke e.V. (GVS e.V.) operiert in zwei Geschäftsbereichen: Pflegeeinrichtungen und Kindertagesstätten, jeweils in Herdecke bei Dortmund. Das Unternehmen hält zwei Pflegeheime im Eigentum (eines davon: Altenzentrum Herdecke) und mietet zwei weitere Pflegeheime an. Drei der insgesamt vier Pflegeheime werden an das Tochterunternehmen GVS Herdecke Seniorendienste gGmbH (GVS gGmbH) weitervermietet, die in allen Einrichtungen als Betreiber operiert. Die vierte Einrichtung, das Altenzentrum Herdecke, wurde vormals als Pflegeheim genutzt, blieb jedoch seit Ende 2016 größtenteils ungenutzt. Darüber hinaus hält der GVS e.V. sechs Kindertagesstätten in Herdecke im Eigentum und betreibt diese auch. Der GVS e.V. bietet weiterhin administrative Leistungen für ihre Tochtergesellschaft an. Insgesamt werden im GVS e.V. ca. 100 Mitarbeiter beschäftigt.
Im Rahmen des Insolvenzplans des GVS e.V. wurde die im Eigentum stehende Immobilie des Altenzentrums Herdecke zusammen mit angrenzenden Liegenschaften im Wege der übertragenden Sanierung an die Schmidt-Hansen Grundbesitz AG (SHG AG) veräußert. Zusätzlich zum Hauptgebäude waren auch ein ehemaliges Schwesternwohnheim und ca. 30 Altenwohnungen, jeweils im Eigentum des GVS e.V., Teil der Transaktion. Die SHG AG beabsichtigt das Areal zu entwickeln und in attraktiven Wohnraum umzuwandeln sowie eine Kindertagesstätte zu integrieren.
Die SHG AG ist ein Immobilieninvestor mit regionalem Fokus auf Hagen, Iserlohn, Gevelsberg und Wetter. Das Unternehmen besitzt ca. 400 Immobilien und agiert als Projektentwickler, so wie im Fall des Altenzentrums Herdecke.
Die GVS gGmbH litt seit 2014 aufgrund von ineffizienter Personalplanung und hohen Kostenstrukturen unter einer signifikanten Verlustsituation. Insbesondere die Jahressonderzahlung 2016, die unvorteilhafte Verhandlung der Entgeltsätze und der mit Komplikationen behaftete Umzug in eine neue Pflegeeinrichtung führten schließlich zur Insolvenzantragsstellung im November 2016.