Am 28. Mai 2019 veranstaltete FalkenSteg zusammen mit ausgewählten Partnern ein Event auf dem Campus der Frankfurt School of Finance and Management zum Thema „Mittelstand: Expansion in China“.
Rund 50 ausgewählte Führungspersönlichkeiten aus dem deutschen Mittelstand und Berater an der Schnittstelle zwischen Deutschland und China folgten unserer Einladung und erlebten vier spannende Expertenvorträge. Die Speaker teilten mit dem Publikum ihre Praxiserfahrungen und Best-Practice-Ansätze für den Gang nach China oder die Expansion bestehender Aktivitäten in China. Neben Jochen Wierz von FalkenSteg sprachen auch Prof. Dr. Serden Özcan von der WHU – Otto Beisheim School of Management, Inna Gehrt von Mandarin Capital Partners und Tim A. Fongern von Sheng Heng Law Firm über die Herausforderungen und Fallstricke, mit denen sich expansionsaffine Mittelständler im Reich der Mitte konfrontiert sehen. Die GoingPublic Mediengruppe aus München unterstützte das Event als Medienpartner.
Prof. Dr. Schalast, Managing Partner bei Schalast & Partner und akademischer Leiter des Studiengangs LL.M. Mergers & Acquisitions an der Frankfurt School of Finance and Management, begrüßte das Publikum als Gastgeber. Anschließend übernahm Frau Jia Song, Inhaberin von West meets East Business Consulting und Partnerin der Europe Division von CEBC China Industrial Ltd., stellte die Vortragenden vor und moderierte durch die Veranstaltung.
Keynote Speaker Prof. Dr. Özcan, seines Zeichens Associate Dean for Corporate Connections und Lehrstuhlinhaber des Otto Beisheim Endowed Chair of Innovation and Corporate Transformation, präsentierte die Untersuchungsergebnisse seiner aktuellen Studie zu Investitionen chinesischer Strategen in deutsche Unternehmen. Dazu analysierte er 75 ausgewählte M&A-Transaktionen in Deutschland ab 2002 und verglich deren Profitabilitätsentwicklung mit vergleichbaren Unternehmen, bei denen keine Transaktionen stattgefunden haben. Dabei gelangte er zu interessanten und teils überraschenden Ergebnissen. Prof. Özcan wies nach, dass durch Akquisitionen chinesischer Investoren die Profitabilität im Vergleich zur Entwicklung vergleichbarer Unternehmen nachhaltig negativ beeinflusst wird. Verantwortlich dafür seien den Untersuchungsergebnissen zufolge unter anderem unterschiedliche Corporate-Governance-Strukturen oder Managementveränderungen (Austausch deutsches gegen chinesisches Führungspersonal).
Mit geschärften Sinnen folgte das Publikum danach gespannt den Ausführungen von Tim A. Fongern, Rechtsanwalt und Managing Partner Germany bei Sheng Heng Law Firm. Herr Fongern berichtete aus seinem Alltag der Rechtsberatung von Unternehmen und Investoren mit Fokus auf wirtschaftsrechtlichen Fragestellungen in China. Unter anderem ging er auf die regulatorische Entwicklung in China ein, die bisher zunehmend auf eine Öffnung des Marktes und Lockerung der Regulatorik zusteuerte (zum Beispiel Reduzierung der sogenannten Negativlisten). Insbesondere das neue Foreign Investment Law werde zu einer weiteren signifikanten Vereinfachung des Rechtsrahmens für ausländische Investitionen in China führen, stellt jedoch eine ganze Reihe offene rechtliche Fragestellungen für die Zukunft.
Jochen Wierz, Partner im Bereich Corporate Finance und Head of China Desk bei FalkenSteg, teilte danach seine Erfahrungen aus dem Beratungsalltag mit deutschen Strategen, die über Joint Ventures mit chinesischen Unternehmen den Markteintritt in China realisieren möchten. Herr Wierz führte anhand eines Praxisbeispiels eines deutschen Automobilzulieferers mit Expansionsdruck zu den Herausforderungen und Fallstricken aus der M&A-Praxis aus. Dabei wurden die wesentlichen Unterschiede zu anderen Markteintrittsformen wie regulärem M&A oder Greenfield-Investments herausgearbeitet und Vor- und Nachteile beleuchtet. Insbesondere die allgegenwärtigen interkulturellen Unterschiede können potenziell negative Auswirkungen auf den Erfolg eines neu zu gründenden Joint Ventures ausüben. Herr Wierz präsentierte konkrete Praxistipps und Lösungsansätze in der Gestaltung von deutsch-chinesischen Joint Ventures. Beispielsweise werde die Einbringung von Intellectual Property in Joint Ventures je nach Provinz rechtlich unterschiedlich behandelt und sei stellenweise gar nicht möglich. Eine dezidierte Standortanalyse sei demnach bereits ganz zu Anfang anzustellen, um nachträgliche Überraschungen zu vermeiden.
Die Veranstaltung schloss mit dem Vortrag von Frau Gehrt, Partnerin bei Mandarin Capital Partners (MCP). Frau Gehrt referierte über Wachstumsmöglichkeiten, die MCP deutschen und europäischen Mittelständlern mit „intelligentem Geld“ zur Verfügung stellt. Anhand von drei Case Studies legte Frau Gehrt dar, welche positiven Auswirkungen eine mit MCP gemeinschaftlich durchgeführte China-Expansion für Mittelständler mit sich bringen kann. Entscheidend für den Erfolg sei, welche Werte MCP über reine Investitionen und Wachstumsfinanzierung hinaus zur Verfügung stellt. Mithilfe einer lokalen seit Jahren bestehenden Präsenz in China und einem ausgezeichneten lokalen Netzwerk in verschiedenen Branchen seien in der Vergangenheit signifikante Exportzuwächse für die Portfoliounternehmen realisiert und somit hohe Exit-Erlöse geschaffen worden.
Bei „Speis‘ und Trank“ konnten die Speaker und Gäste anschließend ihre persönlichen Netzwerke ausbauen und einschlägige Erfahrungen austauschen. FalkenSteg bedankt sich bei allen Beteiligten, insbesondere bei Frau Gehrt, Herrn Prof. Dr. Özcan, Herrn Fongern, Frau Song, Herrn Prof. Dr. Schalast und selbstverständlich bei dem hervorragendem Publikum für diesen aufschlussreichen und geselligen Abend.