Supply-Chain-Krise: Refinanzierung durch Asset-Based-Finanzierung

Die Coronakrise im Hinterkopf, die Lieferkettenkrise vor Augen und die milliardenschweren KfW-Refinanzierungen im Blick: Wer finanziert jetzt und künftig die Krisenverlierer – Banken oder alternative Finanzierer?

Am „Financing Friday“ diskutierte Philipp Habdank (Redakteur FINANCE Think Tank) mit Christian Alpers (Falkensteg), Carl-Jan von der Goltz (Maturus), Dr. Rico Baumann (Deutsche Bank) und Bernd Renz (Targobank) über die Refinanzierung der milliardenschweren Corona-Hilfskredite und den Einsatz von Sale-and-Lease-Back zur Liquiditätsgenerierung.

Den Podcast finden Sie unter: https://finance-thinktank.de/event/corona-supply-chain-krise-retten-asset-based-finanzierungen-die-krisenverlierer/

Insgesamt hat der Bund seit Beginn der Coronakrise über 160 Mrd. Euro für Hilfsmaßnahmen aufgewendet. „Die staatlichen Hilfen, KfW-Kredite und das Kurzarbeitergeld haben viele Unternehmen vor einer Pleite gerettet“, erklärt Christian Alpers. In diesem Jahr mussten dennoch 129 Großunternehmen (über 10 Mio. Euro Umsatz) einen Antrag stellen. In 2020 waren es 291 Firmen – das entspricht einem Minus von 55 Prozent. Besonders betroffen sind die Automobilzulieferer (22 Insolvenzen), Maschinenbauer (15), Metallhersteller (13) und der Einzelhandel (10).

„Eine Pleitewelle wird es nicht geben, schon weil die Hilfen bis Ende März 2022 verlängert wurden. Jedoch müssen die Kredite bald zurückgezahlt werden. Viele Unternehmen können jedoch die zusätzlichen Kreditkosten nicht aus den Gewinnen erwirtschaften, da sie auch schon vor Corona mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten und die Margen gering sind“, weiß Falkensteg-Partner Alpers.

Die spannende Frage ist jetzt, wie sich die Banken künftig bei der Refinanzierung verhalten werden. Vor allem, wenn wie bei den KfW-Krediten die Haftungsübernahme wegfällt. Bei Unternehmen mit temporären und unverschuldeten Problemen sollten sich Lösungen finden lassen. „Gibt es eine negative Bilanz aus dem Coronajahr 2020 und ist die Zukunft ungewiss, weil sich die Planung nicht mehr ganz so sicher validieren lässt, dann tut sich eine Hausbank schwer“, behauptet Bernd Renz.

Alternative Finanzierer könnten dann in die Bresche springen, „denn sie schauen nicht durch die Bonitätsbrille, sondern auf Assets“, sagt Carl-Jan von der Goltz von Maturus Finance, einem Anbieter von Sale-and-Lease-Back-Finanzierungen (SLB) von Maschinen und Fuhrparks. „Die geforderte Sicherheit stellt das Leasingobjekt selbst dar. Somit spielt die Solvenz des Verkäufers eher eine untergeordnete Rolle“, ergänzt Immobilienexperte Christian Alpers. SLB von Immobilien, wie sie Falkensteg anbietet, ist besonders für Unternehmen in der Krisensituation geeignet, denn es werden keine zusätzlichen Sicherheiten benötigt.

Beim SLB wird die Unternehmensimmobilie zum Marktpreis an einen Investor verkauft. Dieser vermietet das Objekt für den vereinbarten Zeitraum gegen eine monatliche Mietzahlung an das Unternehmen zurück. Die Sale and Lease Back-Transaktion hilft Unternehmen Liquidität zu schaffen, in dem gebundenes Kapital freigesetzt wird. Die Voraussetzungen hierfür sind, dass es sich um eine Immobilie mit Drittverwendungsmöglichkeit handelt, der Mietvertrag mind. zehn Jahre (Triple Net vorteilhaft) läuft und der Mieter eine nachhaltige Geschäftsstrategie hat.

Mehr zu Sale and Lease Back von Immobilien unter: https://sale-und-lease-back.de/

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